CPU Thermal Throttling / Drosselung / LIMIT THERMAL bei ~ 70°C Grad iMac ultimo 2014

Hallo zusammen.


Ich stoße mit dem Thema langsam an meine Grenzen. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen! :)


Zu dem Problem:

Ich habe einen iMac 27“ ultimo 2014 mit dem i7 Quad-Core, 32GB RAM und der R9 M290X Grafikkarte. Nach längeren rumstehen des iMacs habe ich ihn vor kurzen wieder in Betrieb genommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei etwas intensiveren Arbeiten der Lüfter auf das maximale aufdreht und die Leistung nachlässt. Ich bin dem Ganzen via „pmset -g thermlog“ und der Powermetrics auf den Grund gegangen und siehe da, die CPU wird gedrosselt und das bei noch angenehmen 65-70 Grad.

Daraufhin kam mir die Idee, dass der iMac von innen vielleicht extrem staubig ist und die Wärmeleitpaste trocken sein wird. Also habe ich den 11 Jahre alten iMac zum ersten Mal aufgemacht, sauber gemacht und Thermal Grizzly Duronaut Wärmeleitpaste sowohl auf die CPU, als auch auf die GPU aufgetragen. Im gleichen Zug direkt noch die Fusion-Drive rausgeschmissen und eine 1TB Crucial SSD mit Adapter installiert. HDD formatiert und wird jetzt als Datenspeicher verwendet und via USB-Boot-Drive MacOS Big Sur auf die Crucial SSD installiert und die alten Daten über ein Time-Machine-Backup geladen. Alles läuft soweit super, bis auf das Thermal-Limit der CPU, welches immer noch bei 65-70 Grad eintritt.


Zu meiner Frage:

Ist es normal, dass die iMac-CPU bei 65-70 Grad gedrosselt wird? Ich hatte vor längerer Zeit die iMac-CPU von einen i5 4690 zu einen i7 4790K geupgradet (welcher früher standardmäßig in dem Modell als beste CPU verbaut wurde), denke aber nicht, dass dieses Upgrade das Thermallimit herbeiführt?


Im lade jegliche relevante Berichte aus dem Systembericht mit hoch und auch ein Video (+ Screenshots) wo ich die CPU & GPU belaste. In dem Video ist auch zu sehen, was die Powermetrics-Anwendung, als auch der Thermlog währenddessen ausgibt.



Ich würde mich riesig freuen, wenn es hier vielleicht ein paar in der Community gibt, die mir da weiterhelfen könnten.

Ich habe nur eine Bitte: Bitte seht von den standardisierten Antworten/Hilfevorschlägen ab. Ich kann nämlich das „Bitte starte deinen iMac neu“ oder „Hast du alle Updates installiert?“ nicht mehr hören. :)


Danke euch schonmal! Und falls ihr noch irgendwelche Informationen braucht, sagt Bescheid.


Viele Grüße

Flynn

Im Idle:

10-15 Sekunden nach Start des Stresstests:

Nachdem sich nach Start des Stresstests alles normalisiert hat (rund 30-40 Sekunden nach Start):

Video:

https://youtu.be/utMXph9_yUg

iMac 27″, macOS 11.7

Gepostet am 13. Juli 2025 05:12

Antworten
6 Antworten

13. Juli 2025 14:05 als Antwort auf FlynnLG

Hallo Flynn,


folgendes ist mir zu deinem Mac noch eingefallen, ich möchte die Information gerne mit dir teilen. Die weiterführende Idee greift direkt den Wechsel deines i5 auf den i7 auf.


Eine naheliegende Ursache für das ungewöhnlich frühe Throttling der CPU bei bereits moderaten Temperaturen um die 65 bis 70 Grad Celsius könnte in der Lüftersteuerung bzw. dem System Management Controller (SMC) des iMacs liegen. Beim Austausch der CPU – in deinem Fall vom ursprünglichen i5 auf den i7-4790K – kann es vorkommen, dass der dafür zuständige Temperatursensor nicht korrekt angeschlossen oder vom System nicht mehr richtig erkannt wird. Der iMac registriert dann entweder keine verwertbaren Sensordaten oder interpretiert diese fälschlich als Warnsignal. In einem solchen Fall greift der SMC zu einer Schutzmaßnahme: Er erhöht vorsorglich die Lüfterdrehzahl auf das Maximum und reduziert gleichzeitig die CPU-Leistung, um mögliche Schäden durch Überhitzung zu vermeiden – selbst dann, wenn die tatsächliche Kerntemperatur noch vollkommen im grünen Bereich liegt.


Neben dieser sensorgesteuerten Sicherheitsreaktion kommt eine weitere, eher systemtechnische Ursache infrage: Apple verwendet in seinen iMacs ein eng verzahntes, modellabhängiges Thermal-Management, das auf die werkseitig verbauten Komponenten fein abgestimmt ist. Zwar wurde der i7-4790K in exakt diesem iMac-Modelljahr auch offiziell von Apple angeboten, doch ist nicht jeder einzelne iMac mit exakt denselben Spannungs- und Kühlprofilen ausgestattet. Wird eine solche CPU in ein System eingebaut, das ursprünglich nur für eine TDP-schwächere Variante wie den i5-4690 konzipiert war, kann es dazu kommen, dass das Mainboard oder die Firmware auf die gesteigerte Leistungsaufnahme und Wärmeentwicklung nicht optimal reagiert. Auch in diesem Fall kann der iMac vorsorglich früher als nötig drosseln.


LG, Dutchman

13. Juli 2025 08:50 als Antwort auf FlynnLG

Bei der Betrachtung thermischer Eigenschaften moderner Systeme fällt auf, dass die T_Case bei manchen Modellen etwas höher liegt. In einer Windows-Umgebung mit entsprechendem Mainboard ließen sich durch gezielte Anpassungen wie Undervolting, Justierung der PL1- und PL2-Werte oder andere Power-Limits sinnvolle Kompromisse zwischen Leistung und Temperaturverhalten erzielen. Ich habe das früher bei meinen Intel-Systemen regelmäßig gemacht und konnte so einige Watt an Verlustleistung einsparen – bei gleichzeitig rund 10 % höherer Rechenleistung.


Auf dem Mac ist das hingegen nicht vorgesehen. Zugriff auf diese Art von Konfiguration ist dort grundsätzlich nicht gewollt. Apple folgt einem klar abgeschlossenen Systemdesign, das auf Benutzerzugriff bei thermischen Einstellungen verzichtet. Auch wenn es bei manchen Modellen kleinere Eingriffsmöglichkeiten gibt, ist das in den meisten Fällen keine realistische Option. Klassische Tuningmaßnahmen wie Undervolting oder Lastverlagerung sind damit ausgeschlossen.


Ein Wechsel auf eine leistungsschwächere CPU mit niedrigerem Stromverbrauch klingt zunächst nach einer Lösung, kann aber die Performance signifikant verringern. Ob sich das lohnt, müsste individuell geprüft werden. Unabhängig davon bleibt die thermische Begrenzung eine strukturelle Schwäche, da die effektive Kühlung oft nicht mit der Leistungsaufnahme Schritt hält. Gerade bei Intel-basierten Systemen wirken manche CPUs eher wie Heizelemente. Zwar ist das Abwärmeverhalten moderner Prozessoren effizienter geworden, das ändert jedoch nichts daran, dass thermische Engpässe systembedingt bestehen bleiben – besonders, wenn der Nutzer keinen Zugriff auf das Power-Management hat.


Die meiste Wärme entsteht nicht etwa an der Oberfläche oder am Heatspreader, sondern direkt auf dem Silizium-DIE selbst – der aktiven Chipfläche. Diese Hitze wird über Wärmeleitmaterialien an den Heatspreader und von dort an das Kühlsystem weitergeleitet. Erfahrungsgemäß ist der Heatspreader immer etwas kühler als der DIE selbst. Wo die tatsächlichen Temperaturwerte im System ausgelesen werden, ist nicht ganz klar – soweit ich weiß, erfolgt keine direkte Messung am DIE, sondern es werden verschiedene Sensorwerte kombiniert und rechnerisch ausgewertet, um möglichst nahe an die reale Temperatur heranzukommen. Das funktioniert grundsätzlich gut, aber es bleibt fraglich, ob Drittanbieter-Tools tatsächlich auf die relevanten Sensoren zugreifen oder lediglich Näherungswerte ausgeben. Am Ende bleibt offen, ob die angezeigten Temperaturen wirklich die thermische Realität auf DIE- oder Heatspreader-Ebene abbilden.


Ich selbst habe bisher keine aktiven Umbauten an Mac-Systemen vorgenommen, daher basiert meine Einschätzung in diesem Punkt vor allem auf theoretischer Analyse und technischer Erfahrung mit vergleichbaren Systemen vor allem aus dem Windows Bereich.


LG, Dutchman

13. Juli 2025 06:45 als Antwort auf FlynnLG

Da hast du ja einen kleinen Oldtimer stehen. Wenn wir in das Windows Lager einmal reinschauen, dann ist die Intel CPU tatsächlich spezifiziert auf circa 65° maximaler Temperatur und je nach Modell variiert dies ein wenig, aber 65° kannst du als Mittelwert annehmen. Bei allen drüber hinaus setzt die Kühlung der Mainboards ein und reicht diese nicht aus, wird die CPU entsprechend runter getaktet.


Bei Apple werden Intel CPU wie auch die neueren Apple Silicon Chips thermisch deutlich weiter belastet. Die Intel CPU meistens bis knapp unter 100°, dann werden sie massiv gedrosselt, um die Temperatur in den Griff zu bekommen, bevor die ganze Hütte abstürzt, bei den Apple Silicon Chips bis zu 110°, wobei die Drosselung in aller Regel bei knapp über 100° einsetzt.


Warum deine Intel CPU irgendwo bei 70° gedrosselt wird, kann ich dir tatsächlich nicht genau beantworten. Vielleicht war dies früher bei älteren Macs der Fall, bei den letzten Macs jedoch definitiv nicht. Die durften schön vor sich hin in dem kleinen Gehäuse kochen, bevor sie runter gedrosselt wurden.


LG, Dutchman

13. Juli 2025 07:53 als Antwort auf Dutchman

Hi Dutchman!


Vielen Dank für Deine Antwort.


Ja das kann man wohl sagen, aber laufen tut die Kiste immer noch wunderbar… :)

Bezüglich der 65°C Maximaltemperatur habe ich eben bei Intel vorbeigeschaut und folgendes gefunden (https://www.intel.de/content/www/de/de/products/sku/80807/intel-core-i74790k-processor-8m-cache-up-to-4-40-ghz/specifications.html): „T_CASE - 74.04°C“ -> „Gehäusetemperatur“ bezeichnet die maximal zugelassene Temperatur des Integrated Heat Spreader (IHS) im Prozessor.


Ich hatte nur die neueren Temperaturlimits vom Die von rund 100-110°C, aber anscheinend hatten/haben die alten CPUs ein niedrigeres Temperaturlimit. Was mich wiederum wundert, ist, dass die Die-Temperatur bei Load definitiv höher ist, als die vom Heat Spreader der CPU, da sonst die Wärme des Die‘s nicht zum Heat Spreader übertragen wird, sondern andersherum. Powermetrics gab mir ja eine Die-Temperatur von 70°C aus…


Online ließt man wiederum, dass der Prozessor in Windows unter Load am Die schon die 100°C knackt. Die Kühlung der iMacs ist natürlich alles andere als perfekt, aber mir scheint MacOS bzw. der Kernel vom MacOS zu schnell zu drosseln. Gibt es eine Möglichkeit, die Drosselung weiter hinauszuzögern? Undervolting lässt MacOS ja nicht zu, korrekt?


Ich habe schon an den i7-4790S gedacht, mit einer TDP von 65W in Gegensatz zu den 3790K mit 88W. Dieser hat zwar eine geringere Grundtakt- und Boostfrequenz, aber könnte durch die (vielleicht) spätere Drosselung besser performen. Hat da jemand Erfahrung?

13. Juli 2025 11:00 als Antwort auf Dutchman

Das dachte ich mir schon. Apple lässt Änderungen am Kernel bzw. wichtigen Teilen des OS‘s nicht zu, was seine Vorteile und Nachteile bringt. Es ist natürlich schade, dass Dinge wie Undervolting und Feintuning der Takt-Frequenzen dann auch davon betroffen sind auch nicht geändert werden können.


Bezüglich der Intel CPU mit „S“-Suffix werde ich mir gut überlegen müssen. Ich werde diverse Privat-Verkaufsplattformen im Auge behalten und wenn es sich ergibt, werde ich diesen Weg ausprobieren und berichten.


Das die ausgegebenen Sensorenwerte wahrscheinlich Näherungswerte sind und (aus anderen Sensorendaten) berechnet werden erscheint mir plausibel, da ich von meinem Windows-PC gewohnt bin, dass bei Volllast die Die-Temperatur schnell innerhalb einer Sekunde um 20-30 Grad aus dem Idle heraus in die Höhe springt und der iMac dies nicht tut.



Ich werde mich wohl damit anfreunden müssen, dass die CPU bei 70°C gedrosselt wird. Vielleicht werde ich in Zukunft noch ein paar kleinere Feinabstimmungen vornehmen oder wie genannt den Prozessor mit der „S“-Variante tauschen. Dabei darf man aber natürlich nicht vergessen, dass der iMac mittlerweile schon knapp 11 Jahre alt ist und dafür mit der verbauten Hardware trotzdem noch zufriedenstellend performen tut. :)


Dann Danke ich Dir, Dutchman, recht herzlich für deine Hilfestellungen! :)

Falls Dir oder andere Nutzer noch Ansätze bezüglich der thermalen Drosselung einfallen: Gerne einen Post zu diesem Thread hinzufügen!


Viele Grüße

Flynn

16. Juli 2025 15:33 als Antwort auf Dutchman

Hallo Dutchman,


entschuldige die späte Antwort. Danke für Deinen weiteren Beitrag.


Bevor ich den i5 mit dem i7 ausgetauscht hatte, hatte ich mir online zig Beiträge durchgelesen gehabt und Informationen herausgesucht, da natürlich mögliche Kompatibilitätsprobleme oder auch thermische Probleme naheliegen. Bitte korrigiere mich wenn ich da falsch liege, aber ich möchte meinen, dass dieses iMac-Modell keine unterschiedlichen Kühler (je nach ausgewählter Grafikkarte/Prozessor) hatte. Wie es dagegen bei dem SMC aussieht weiß ich leider nicht. Ich gehe aber schwer davon aus, dass je nach vorhandener CPU/GPU das „richtige Profil“ geladen wird.


Die Performance des iMacs ist keineswegs schlecht, sondern sie ist sogar besser als mit dem i5 (so wie es sein sollte), allerdings verwunderte mich das, im Vergleich zu heutigen Prozessoren, frühere thermisch-bedingte drosseln. Am Wochenende werde ich mir aber noch ein paar ältere Forumsbeiträge durchlesen und vielleicht finde ich ein paar relevante Informationen.


Viele Grüße

Flynn



Dieser Thread wurde vom System oder dem Community-Team geschlossen. Du kannst alle Beiträge positiv bewerten, die du hilfreich findest, oder in der Community nach weiteren Antworten suchen.

CPU Thermal Throttling / Drosselung / LIMIT THERMAL bei ~ 70°C Grad iMac ultimo 2014

Willkommen in der Apple Support Community
Ein Forum, in dem Apple-Kunden sich gegenseitig mit ihren Produkten helfen. Melde dich mit deinem Apple Account an, um Mitglied zu werden.