Hallo,
das ist eine durchaus berechtigte Frage, die jedoch ein zentrales Thema berührt: die Überwachung einer anderen Person durch Standortfreigabe. Ich möchte hier nicht den moralischen Zeigefinger erheben, aber trotzdem klar darauf hinweisen, dass eine Standortfreigabe – auch wenn sie einvernehmlich eingerichtet wurde – nicht dazu gedacht ist, den Partner zu kontrollieren oder zu „überwachen“. Man sollte sich immer bewusst machen, dass solche Funktionen auch klare technische Einschränkungen haben.
Das von dir beschriebene Verhalten der „Wo ist?“-App, bei dem für eine Sekunde ein anderer Standort angezeigt wird und sich dieser dann sofort wieder nach Hause zurücksetzt, ist tatsächlich typisch für einen technischen Fehler. Solche Sprünge können durch GPS-Ungenauigkeiten, WLAN-Ortung, Mobilfunkzellen oder auch kurzzeitige Verbindungsprobleme entstehen. In so einem Fall würde ich zunächst überhaupt nichts hineininterpretieren.
Meine Empfehlung ist deshalb relativ einfach und pragmatisch: Überlegt euch ernsthaft, ob ihr die Standortfreigabe überhaupt noch braucht. Einer der größten Fehler entsteht oft dann, wenn diese Funktion genutzt wird, um ständig zu überprüfen, wo sich der Partner gerade aufhält. Die Ortungsdaten sind nicht millimetergenau, können fehlerhaft sein und führen dann schnell zu Misstrauen – auch dann, wenn objektiv gar nichts dahintersteckt.
Viel wichtiger als jede technische Analyse ist aus meiner Sicht das direkte Gespräch. Wenn dich etwas verunsichert, sprich offen mit deiner Verlobten darüber. Nur im persönlichen Austausch lassen sich solche Sorgen wirklich klären – alles andere ist der falsche Weg.
Und noch ein Punkt: Es ist grundsätzlich auch nicht verwerflich, wenn man zu einem Ex-Partner noch Kontakt hat. Das ist in vielen Fällen völlig normales menschliches Verhalten und nicht automatisch ein Warnsignal. Hinter so einem Kontakt muss man nicht sofort das Schlimmste vermuten.
LG, Dutchman