Eine SoC-Temperatur um 90 °C bei Video-Encoding oder anderen rechenintensiven Prozessen ist völlig normal und liegt im spezifizierten Betriebsbereich moderner Apple-Silicon-Chips (M-Serie). Apple dimensioniert die Thermal-Budget-Regelung so, dass der Junction-Temperature-Trip-Point erst bei etwa 105–110 °C erreicht wird. Das System reguliert Leistung und Spannung dynamisch über DVFS (Dynamic Voltage and Frequency Scaling), sodass selbst bei dauerhaft hohen Temperaturen keine Schädigung eintritt.
Zur Analyse und Temperaturüberwachung lassen sich auf macOS u. a. die nativen Tools powermetrics, iStat Menus, Fanny, oder über das Terminal sudo powermetrics --samplers smc nutzen. Diese geben neben der Die-Temperatur auch Package-Power und Core-Taktfrequenzen aus und erlauben die Beobachtung von Thermal-Throttling-Ereignissen in Echtzeit.
In Tests (z. B. Max Tech auf YouTube) ist regelmäßig zu sehen, wie Apple-SoCs unter Dauerlast takten: zunächst Volllast bis ca. 90 °C, anschließend kontrolliertes Throttling mit minimalem Leistungsverlust. Das ist designkonformes Verhalten, kein Überhitzungsproblem. Entscheidend ist, dass die Oberflächentemperatur des Gehäuses deutlich niedriger bleibt als die interne Die-Temperatur — Wärmeableitung und Sensorsteuerung arbeiten präzise abgestimmt.
90 °C beim Videokonvertieren sind keinerlei Grund zur Sorge. Solange das System stabil bleibt, kein dauerhaftes Thermal-Throttling über längere Zeiträume auftritt und die Umgebungstemperatur im Apple-spezifizierten Bereich (10–35 °C) liegt, befindet sich das Gerät vollständig im vorgesehenen thermischen Betriebsfenster.
LG, Dutchman